Back on track(s) - Ein Umdenken in der Mobilität muss her

Back on track(s) - Ein Umdenken in der Mobilität muss her

Erschienen am: 31.01.2022

Wieso ein Umdenken in der Mobilität sinnvoll ist und was es für Alternativen gibt.

Raus in den Schnee - so lautet das Motto im Winter. Auf der Suche nach dem perfekten Powder, nimmt man so einiges auf sich, auch mal längere Strecken. Doch schon bald werden längere Strecken keine Ausnahme mehr sein, sondern die Regel. Durch die Klimakrise wandern Gebiete mit gutem Schnee immer weiter in die Höhe. Daraus resultieren immer längere Wege in den Schnee. Es kann sich ein Teufelskreis entwickeln: Längere Reisen - mehr CO2 - der Schnee entfernt sich weiter. 

Natürlich wandert der Schnee nicht spezifisch aufgrund der Anreise weiter hoch, das ausschlaggebende Problem dafür ist der Verkehr im Allgemeinen.

Der Verkehr ist einer der wichtigsten Treiber von CO2-Emissionen
De Verkehr (exkl. Flug- und Schifffahrten) ist für 32% der gesamten Treibhausgase in der Schweiz verantwortlich. Dabei wird das Auto für fast die Hälfte aller zurückgelegten Kilometer verwendet, um Freizeitaktivitäten nachzugehen. Unter Freizeitaktivitäten fallen natürlich auch das Skifahren und Snowboarden. Daher ist es nicht verwunderlich, dass 50-70% der Emissionen der Skigebiete durch die An- und Abreise der Gäste mit dem Auto verursacht werden. 

Es ist dringend Handlungsbedarf in diesem Bereich nötig. Zwar profitiert die Schweiz von einem gut ausgebauten und erschlossenen ÖV-Netz, trotzdem stagniert die prozentuelle Zunahme der Benutzung des ÖV seit einigen Jahren. Es müssen neue Anreize und ein Bewusstsein für unser Mobilitätsverhalten geschaffen werden. Und im besten Fall findet ein Umdenken in unserer Mobilität statt. Was aber bedeutet denn ein Umdenken und was sind effektive Alternativen?


Eine Frage der Auslastung
Nun ja, die eine perfekte Lösung gibt es nicht. Eine Änderung in unserer Mobilität muss auch nicht automatisch der komplette Verzicht auf das Auto bedeuten. Allerdings gibt es einige Punkte, welche die Benutzung eines Autos ökologischer machen können. 


Wie? Ökologisches Reisen hat viel mit der Auslastung eines Transportmittels zu tun. Das heisst, je besser ausgelastet ein Transportmittel ist, desto kleiner ist dessen CO2-Ausstoss. Das wird dem CO2-Austoss vom Auto oft zum Verhängnis, denn die Kapazität des Autos wird meist nicht ausgeschöpft. Die Antwort auf dieses Problem ist jedoch ziemlich simpel: Mit einer ansteigenden Anzahl Personen im Auto, sinken auch dessen CO2-Emissionen. Deshalb macht es Sinn, Fahrgemeinschaften zu gründen und die Kapazität des Autos voll auszunutzen.

Hier stellt sich dennoch die Frage: Ist das die ökologischste Lösung?

Umdenken heisst auch auf den Zug umsteigen
Was dem Auto zum Verhängnis wird, verschafft anderen Transportmitteln einen klaren Vorteil. Daher ist es ein klarer Pluspunkt von öffentlichen Verkehrsmitteln ist, dass sie eine hohe Anzahl Personen von A nach B transportiert können. Vor allem der Zug hat hierfür eine hohe Kapazität. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Reise mit dem Zug im Durchschnitt zwei Drittel weniger CO2 verursacht, als die Reise mit dem Auto. Das ist ein Vorsprung, der nicht so einfach aufzuholen ist. Demnach ist und bleibt die ökologischste Variante, um in die Berge zu fahren, der Zug.

Das Reisen mit dem Zug oder auch Fahrgemeinschaften zu gründen, bringen weitere Vorteile mit sich. Es fördert eine soziale Ebene, indem du die Möglichkeit hast, dich während der Fahrt mit Freund*innen, Bekannten oder deiner Familie auszutauschen. Im Zug kannst du dich zusätzlich gemütlich zurücklehnen, entspannen und die schöne Aussicht geniessen.
 Oder vielleicht möchtest du lieber lesen oder ein Spiel spielen. Fakt ist, dein Handlungsspielraum vergrössert sich. Die soziale Dimension der Zugreise bleibt vielleicht sogar einer der wichtigsten Punkte, weshalb es sich lohnt, den Zug zu nehmen!

Bewusst unterwegs sein als oberste Maxime
Im Grossen und Ganzen gilt: Seid bewusst unterwegs. Das bedeutet nicht, dass man jedes Mal den Zug nehmen muss. Für ein Umdenken sollte man sich aber immer wieder überlegen: Was macht wirklich Sinn? Könnte ich bei diesem Ausflug auch den Zug nehmen? Offen bleiben und Gewohnheitsmuster brechen ist in diesem Fall das Motto.


Die Verantwortung liegt aber nicht alleine bei den Gästen. Im Gegenteil, es ist sehr wichtig, dass Anbieter wie Skigebiete Anreize schaffen, um die Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln attraktiver zu machen. Es liegt nicht nur in der Eigenverantwortung der Gäste, diese Entscheidungen zu treffen, sondern die Wahl sollte ihnen durch ein attraktives Angebot leichter gemacht werden. So leicht eben wie eine Winterjacke zu schliessen...!

Vielleicht unternimmst du deine nächste Reise ja mit dem Zug oder packst dein Auto voll mit deinen Freund*innen. Teile deine Reisen, indem du @protectourwinterswitzerland und #POWTakeTheTrain auf Instagram taggst. Wir freuen uns auf eure Beiträge!

Quellen: BAFU: Klima: Das Wichtigste in Kürze, BAFU: Umweltbericht 2018, Umwelt Schweiz: Mobilität, WWF: Verkehr – kürzere Wege, ökologischer unterwegs